1Sep
2006

Stimmungswechsel

Unmotiviert, nein, genau genommen schlecht gelaunt wache ich auf. Ich habe so überhaupt keine Lust auf mein heutiges Programm. Und weil ich keine Lust habe, habe ich schlecht Laune. Nicht das mein heutiges Arbeitspensum in irgendeiner Form einen besonderen Stress darstellt. Auch nicht, dass unangenehme Aufgaben für unsympathische Menschen zu verrichten sind. Ich habe lediglich für einen halben Tag ein Seminar abzuhalten. Kein kompliziertes Thema, mit den Ansprechpartnern habe ich telefoniert, die machten einen sehr netten Eindruck und gut bezahlt wird mein kleiner Auftritt obendrein. Aber ich habe heute so überhaupt keine Lust dazu und habe daher so richtig miese Laune.

Meine Stimmung wird nicht dadurch gesteigert, dass ich vergesse die Kanne unter die Kaffeemaschine zu stellen. Braune Brühe ziert den Küchenboden. Ich krabbele daher erstmal halbnackt mit dem Feudel über die Fliesen statt meinen geliebten Morgenkaffee in Ruhe zu schlürfen. Leise fluche ich vor mich hin, bedacht die anderen Tiere in dieser Höhle nicht zu wecken. Ich habe nämlich keine Lust, mich jetzt auch noch als Poltergeist beschimpfen zu lassen. Irgendwann steht das Reh auf und verlässt nach 15 Minuten später das Haus. Sie grinst nur verschlafen über mein Nölen. Ich zögere meinen Aufbruch bis zur letzten Minute hinaus. Normalerweise neige ich dazu sehr zeitig das Haus zu verlassen, um ein paar Eindrücke vor Seminarbeginn zu sammeln, aber heute habe ich es nicht sehr eilig. Mit Bus und Bahn fahre ich zum Einsatzort. Ich versuche mir einzureden, dass vier Stunden reden und präsentieren nun wirklich kein Grund für eine solche Verfassung ist. Ich beobachte die Leute in Bus und Bahn und auf der Straße. Leute gucken, das mache ich gern. Das lenkt ab und langsam weicht meine Pisslaune einer gewissen Lethargie.

Eine Viertelstunde vor Seminarbeginn komme ich an. Ich werde freundlich begrüßt, bekomme einen Kaffee angeboten. Die Räumlichkeiten sind angenehm. Die Teilnehmer machen einen aufgeschlossen Eindruck. Es dauert noch ein wenig bis die Runde vollständig ist. Von meiner miesen Stimmung die mich noch kurz vorher gefangen hielt, merke ich nichts mehr. Ich eröffne das Seminar, skizziere plaudernd Agenda und Ziel und bin plötzlich wie ausgewechselt. Die Teilnehmer stellen munter Fragen. Das mag ich, so muss ich weder Monologisieren noch den Lehrer spielen, kann stattdessen moderieren und neue Dialoge initiieren. Die nächsten vier Stunden vergehen in absoluter Leichtigkeit. Dieser Vormittag gestaltet sich zu einer runden Angelegenheit. Bestens gelaunt verlasse ich meinen Kunden. Und die Sonne scheint auch mal wieder. Also spaziere ich bei angenehmer Temperatur quer durch die Champagnerluft in mein Büro. Noch drei Stunden, dann ist Wochenende.
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ライブチャット 素人 Very pleasant time…
ライブチャット 素人 (Gast) - 6. Dez, 03:25
Sollte es zur Frauen-WM...
Sollte es zur Frauen-WM nicht auch ein Volksfest geben?...
Oliver (Gast) - 14. Aug, 11:46
Ente gut, alles gut...
...so sieht's aus. Ein paar Bilder aus'm Schlachthof...
heldentenor - 16. Sep, 17:43
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ich glaube, dies ist ein veganerblog hier. gestern...
rosmarin - 31. Jul, 19:52
ok.... ich hab in meiner...
ok.... ich hab in meiner verzweiflung versucht, in...
rosmarin - 23. Jul, 01:05
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