9Mrz
2007

Globalisierung

Und so etwa 10.000 Kilometer ostwärts unterscheidet sich das Tesco-Werbeangebot letztendlich nur unwesentlich vom heimatlichen Penny- oder Aldi-Flyer.
KoSamui07-27

28Feb
2007

Tomatenstrunk-Entferner

Auf der Suche nach einem ganz bestimmten Geburtstagsgeschenk schlendere ich durch die Haushaltswarenabteilungen örtlicher Großkaufhäuser. Ich mache das ganz gerne. Mein Faible für hochwertige Küchenwerkzeuge veranlasst mitunter gewisse Mitbewohner zu nicht immer sachgerechten Lästereien. Sicherlich, von meinen fünf wunderschönen Schneebesen kommen in der Regel nur zwei regelmäßig zum Einsatz, aber der Pizzaschneider wird eindeutig von anderen Haushaltsmitgliedern bevorzugt verwendet. Prinzipiell bin ich jedenfalls der Meinung, dass man auf Streifzügen durch Haushaltswarenregale mitunter ganz interessante Dinge finden kann.

So auch heute. Ich finde zwar nicht diesen Weinflaschenverschluss, den sich ein lieber Freund gewünscht hat. Stattdessen stehe ich plötzlich vor einem jener Konsumgüter, deren Existenz ich mir nicht vorstellen könnte, hätte ich ihn nicht in meinen Händen gehalten. Ein Tomatenstrunk-Entferner! Welch wunderbar sachliche Objektbeschreibung. Geradezu eine semantische Entdeckung. Das muss man einfach einmal laut ausgesprochen haben, so in aller Ruhe, Tomatenstrunk-Entferner. Nachfrage hierfür scheint es jedenfalls zu geben. Vier Exemplare sind im Regal bevorratet und etwas später finde ich dieses wunderbare Werkzeug auch in einem zweiten Geschäft.

Der praktische Wert überzeugt mich allerdings nicht. Ich glaube mit einem guten und scharfen Gemüsemesser lässt sich der Tomatenstrunk wesentlich sauberer und einfacher entfernen. Einen Tomatenstrunk-Entferner brauche ich definitiv nicht. Auch nicht die Fischgräten-Pinzette, die ich im selben Regal noch finde. Stattdessen bewundere ich noch die professionelle Fissler Servierpfanne mit Deckel. So ein Teil hat sich bei der letzten Trennung von mir verabschiedet. Seitdem überlege ich hin und wieder, ob ich nicht Ersatz schaffen sollte. Aber auch heute bin ich nicht davon überzeugt, dass ein dreistelliger Eurobetrag eine angemessene Investition bei zweimalig jährlich Gebrauch ist. Die Pfanne bleibt also auch im Konsumtempel. Und langsam frage ich mich, warum ich jetzt schon fast eine Stunde durch diese dämlichen Kaufhäuser irre.

Den Weinflaschenverschluss finde ich letztendlich in einem kleinen Laden. Einfach hineingegangen, den netten Verkäufer gefragt. Der holt ihn aus dem Regal. Der Preis überrascht mich auch noch positiv. Gesehen, gekauft und fertig in drei Minuten.

25Feb
2007

Fischgraete auf Speckbauch

Vor 30 Jahren war ein Tattoo eine Taetovierung und solch eine Zierde bevorzugt bei Seeleuten oder Zeitgenossen, die hin und wieder in Haftanstalten logierten, anzutreffen. Damals reinigte man das Auto noch in der Autowaschstrasse und nicht im Super-Wash. Aber Zeiten, Begriffe und Moden aendern sich ja staendig, was prinzipiell auch gut so ist. Tattoos haben sich mittlerweile geradezu als Dauermode etabliert. Die letzten Jahre hat die Zahl der Tattoos, die hier am Strand in ihrer (fast) vollen Pracht zu bewundern sind, deutlich zu genommen. Dieser Koerperschmuck ist quer durch alle Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern gleichverteilt. Als Nicht-Tattoo-Traeger rueckt man zunehmend an die Raender der Gauss-Glocke.

Eigentlich eine hoch logische Entwicklung. Ist es doch eine markante Eigenschaft von Mode, zwei geradezu antagonistische Beduerfnisse zu befriedgen, Zugehoerigkeit (zur Mehrheit) und individuelle Abgrenzung. Ich bin “in”, ich bin dabei, weil ich modisch bin. Ich bin besonders, bin eigen, da ich in der von der Gruppe akzeptierten Bandbreite, eine individuelle Form waehle. So betrachtet bietet das Tattoo als Massenerscheinung eine hochgradige Individualisierungsmoeglichkeit.

Andererseits eine sehr seltsame Entwicklung. Wenn man von der Hypothese ausgeht, dass sich schmuecken dem Verschoenern dient, so stellen die meisten Tattoos nicht gerade eine aesthetischen Zugewinn dar (ich weiss, sicherlich eine sehr subjective Sichtweise). Klar, es gibt jene Koerper, an denen ein Ornament auf der Schulter, am Oberarm, am Gesaessansatz oder wo auch immer sehr gut aussehen. Meistens Koerper, die ohnehin schon recht wohl geformt sind, an denen ein Tattoo den vorhandenen Reiz noch etwas betont (solange die Fitness aufrecht erhalten wird). Aber die meisten Tattoos zeichnen sich weder durch besonders orginelle Motive noch durch virtuose Realisierung aus. Da steht meistens die Leinwand aus rein technischen Gruenden im Weg. Gewoelbte, gefaltete oder verbrannte Hautflaechen sind nicht gerade der geeignete Grund fuer filigrane Zeichnungen.

Und so scheint mir manches Tattoo zwar auffallend, aber ich frage mich doch, ob sein Besitzer sich dadurch nun wirklich als attraktiver empfindet. Da ist beispielsweise dieser Mitdreissiger. Irgendwo so etwas ueber Einssiebzig, kraeftige Oberarme, natuerlich rundum bebildert. Ansonsten wie bei vielen Maennern hier und da ein paar Pfund zu viel, insbesondere das, was gemeinhin als Bierbaeuchlein bezeichnet. Auch auf dieser Anhoehe findet sich naturlich ein Tattoo, ein skelettierter Fisch. Ich muss mir dieses gelungene Werk immer wieder anschauen und frage mich, welche Frau steht wohl auf "Fischgraete auf Speckbauch". Aber vielleicht ist der Kerl auch schwul. Diese Insel ist ja bei Homosexuellen recht beliebt. Ich versuche mir also vorzustellen, schwul zu sein, was allerdings schon im Ansatz misslingt und gebe es dann doch auf, den aesthetischen Wert der Fischgraete zu erfassen. Vielleicht sollte ich es einfach lassen, ueber Tattoos nachzudenken. Irgendwie ist das wohl nicht ganz mein Ding.

18Feb
2007

Schreiblosigkeit

Ein Wort, was mir gefällt, ein der Zustand, der nicht so ganz behagt. Und jetzt der zweite, dritte, vierte Versuch, Schreiblosigkeit zu ueberlisten. An der Zeit liegt es nicht, jedenfalls derzeit nicht. Paart sich doch seit einigen Tagen die Schreiblosigkeit mit der Zeitlosigkeit. Der Tag wird wie im Altenheim durch drei Mahlzeiten strukturiert und sonst nichts. Uhrzeit, Wochentage, selbst Jahreszeiten scheine aufgehoben. Alles ist gehuellt in irgendwo ueber 30 Grad, in sanfte oder staerkere Winde, in Seeluft, in den tuerkisen Schimmer des Meeres und das Weiss des Strandes. Lethargisch verfolgen an den Ecken Strassenkoeder die Syenerie. Selbst kleffen scheint ihnen yu anstrengend.

Schreiblosigkeit ins nicht Wortlosigkeit. Die Woerter sind gegenwaertig, sind auf der Lauer, tanyen ihren Tanz, mit dem sie Saetye und Absaetye bilden wollen. Sie tanyen durch die benachbarten Gassen, durchs Bahnhofskiosk, durch Flieger und Transferareas, durch tages- und Wochenpresse. Sie schaffe Fragmente, die sich Sammeln, im Stammhirn, auf Zetteln, Memorysticks und einem halben dutyend Festplatten. Der Blogger wird so yum Sammler Unvollendetem, aber das war er wohl schon immer, Sammler und irgendwie Unvollendet.

Und nun? Altes aufgreifen? Neues beginnen? Und einfach einmal nicht denken, schlicht schreiben, nicht lange Worte puzzeln und arrangieren, einfach fliessen lassen. Ja, vielleicht so, vielleicht auch nicht. Schaun wir mal, pflegen die Kaiserlichen in solchen Fällen zu floskeln.

8Feb
2007

Wieder nix ...

... hier geschrieben. Wo ist sie nur die Zeit?
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Oliver (Gast) - 14. Aug, 11:46
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...so sieht's aus. Ein paar Bilder aus'm Schlachthof...
heldentenor - 16. Sep, 17:43
ich glaube, dies ist...
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rosmarin - 23. Jul, 01:05
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