17Jan
2006

Ein Jahr danach

Khaolak 06.01. - Mit dem Bus von Takuapa kommend fallen lediglich die neu angelegten Stichstrassen Richtung Küste auf. Überall Spuren von Bauaktivitäten. Bei Bang Niang sieht die Hauptstraße eigentlich genauso wie vor dem 26.12.2005 aus, gebaut wurde hier schon vor drei Jahren wie besessen, der "Geheimtipp" wurde ausgeschlachtet (aber was will man schon von Geheimtipps erwarten, die über Reisebüros vermarktet werden). Jetzt liegt noch dieses Schiff neben der Strasse, die über einen Kilometer vom Meer entfernt ist. Über drei Meter stand hier das Wasser.

Zwei Kilometer weiter dann Khaolak. Auch hier sieht zunächst Alles unverändert aus, vielleicht sind sogar noch ein paar Geschäfte dazugekommen. Die Straße liegt an dieser Stelle auch knappe 10 Meter über den Meeresspiegel. Der Nang Thong Supermarkt scheint wie eh und je zu florieren. Allerdings relativ wenig Urlauber zu sehen. 200 Meter hinter dem Supermarkt senkt sich die Zufahrt zum Strand und der Blick auf die Küste wird frei.
Thailand
Ich erkenne Alles und doch Nichts wieder.

Da sind die bekannten Felsen im Meer und die Bachlaeufe, die am Strand münden. Aber selbst von den großen Ressorts, die hier am südlichen Ende standen, ist Nichts wieder zu finden. Die Neubebauung in voll im Gange. Neue, zweifelsohne schöne und konfortabele Anlagen werden errichtet. Einige sind schon fertig und ein paar Gäste tummeln sich dort zwischen Pool und Restaurant. Spätesten nächste Saison wird wohl die alte Kapazität wieder hergestellt sein. Alles etwas schicker, Alles etwas konfortabler und Alles etwas teurer. Wahrscheinlich gibt es schon in drei Jahren neue Umsatzrekorde. Womöglich hat die Zsunami die Entwicklung trotz der diesjährigen touristischen Pause beschleunigt.

Am Strand selbst sind kaum Badende und Sonnende zu finden. Fast unberührt wirkt der kilometerlange Sandstreifen. Der Traumstrand präsentiert sich so, wie ich ihn vor Jahren kennengelernt habe, vielleicht noch leerer. Die vereinzelten Menschen, die hier lang schlendern, wirken ebenso in Gedanken und Erinnerungen versunken wie ich selbst. Wenn man aneinander vorbeigeht, schaut man sich für einen Moment in die Augen und grüsst sich mit einem wissenden Kopfnicken.

Am südlichen Ende von Ban Bang Niang ist ausgerechnet das protzige Mukdara wieder aufgebaut. Daneben ist schon das nächste First Class Ressort fertiggestellt. So sind tatsächlich die, die als Letztes kamen und den Charakter dieses Ortes leider nachhaltig geändert haben, jetzt die Ersten.

Von den kleinen Thaianlagen, die hier am Anfang standen fehlt leider fast jede Spur. Da wo Pads Bungalows in zweiter Reihe standen, kündigt eine Grossbaustelle das nächstes Grossresort an. Die Strasse parallel zum Strand ist mittlerweile betoniert und mit einem Bürgersteig ausgestattet. In der ersten Reihe haben scheinbar vor allem die Mitglieer der hiesigen deutschsprachigen Gemeinde neue Bungalows errichtet. Nur Mr. Dong, der sein Strandrestaurant wieder eröffnet hat, ist als altes Bang Niang Wahrzeichen wiederzufinden. Die deutsche Gemeinde wirbt mittlerweile damit, dass er noch da ist. Vor der Tsunami wurde der erfolgreiche Konkurrent bevorzugt als Billigrestaurant dargestellt.
Thailand
Das noerdliche Ende ist von der Neuordnung noch nicht erreicht. An Mais kleines Paradies erinnert nur noch ein Schild unter dem zahlreiche Blumen liegen. Hier stehend werden die Bilder des Unvollstellbaren unglaublich lebendig, auch wenn ich das Glück hatte sie nicht zu erleben.

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loreley (Gast) - 18. Jan, 18:49

Kann es sein, dass ich von diesem Hotel im SZ Magazin gelesen habe? Die Welt ist manchmal klein.

Ich war noch nie in Thailand.

Viele Grüsse aus dem kalten u. verregneten Deutschland.

40plusX - 19. Jan, 11:48

Gut moeglich (ich nehme an Du beziehst Dich auf das Mukdara) dass tatsaechlich ein Artikel darueber geschrieben wurde. Es ist eine sehr grosse und bislang sehr untypische Anlage fuer diesen Ort.
loreley - 19. Jan, 14:47

Nein, da war ein Artikel über eine private Hotelanlage, die völlig zerstört wurde. Und ein Gast hatte noch kurz bevor er abreiste Fotos gemacht von den Leuten, die dort arbeiteten. Ich habe vergessen von woher der Besitzer war, aber seine Frau, eine Einheimische u. fast alle anderen kamen bei der Katastrophe um's Leben.

Es war so nah am Meer u. besonders idyllisch. Der SZ Reporter machte dort selbst öfter Urlaub.

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