17Feb
2006

Erdbeeren

Ich liebe Erdbeeren, aber wer liebt sie nicht?

Erdbeeren sind mehr als nur lecker, Erdbeeren sind belebend, stehen für belebt werden. Kaum eine Frucht ist so sinnlich. Und sie sind das i-Tüpfelchen des Frühlings. Erdbeeren isst man frisch, Erdbeeren sind nichts zum Einkochen oder auch nichts zum Einfrieren. Erdbeeren gibt es, wenn die Tage länger und länger werden, die Luft frischer und frischer und sich milde Wärme breit macht.

So denke ich über Erdbeeren und so liebe ich Erdbeeren und deswegen freue ich mich auf die ersten Erdbeeren - hach, juchz -, den ersten Erdbeerkuchen im Jahr und das Erdbeer-Tiramisu zum Geburtstag. Festtage sind das!

Irritiert beobachte ich nun aber schon seit zwei Wochen, dass in den Märkten Erdbeeren angeboten werden.

… Nun die systematische Ausdehnung der Saison kennt man ja von Weihnachtsgebäck und Ostersüßigkeiten. Lebkuchenherzen im August sind aus marktwirtschaftlicher Sicht überhaupt kein Problem, was verkaufbar ist, sollte verkauft werden und wenn es die Leute nicht spontan kaufen wollen, wird ordentlich mit Productplacement nachgeholfen. Warum es noch Hemmschwellen gibt, Schoko-Osterhasen zwischen den Jahren anzubieten, ist mir ein Rätsel. Diese überflüssige Lücke im Saisonsortiment für drei oder vier Wochen macht doch keinen Sinn. Dabei ließen sich doch so schöne Werbeaktionen starten. Wir nehmen Ihren Schoko-Weihnachtsmann in Zahlung oder eine Tüte Krokanteier gratis für Ihre ausrangierten Lebkuchen. Aber zurück zum Thema Erdbeeren (sonst gibt es noch Beanstandung von wegen Thema verfehlt oder so) …

Und jetzt sehe ich also Erdbeeren im Februar. Kleine Schalen, natürlich gleich am Eingang oder unmittelbar vor den Kassen, unübersehbar, eingeschweißt in Klarsichtfolie, etwas gelblich am Blattansatz, dennoch recht groß, aber sie sehen unter der Folie nicht lecker aus und in Folien eingeschweißte Erdbeeren finde ich sowieso pervers. Nein, diese Erdbeeren locken nicht mit der Vitalität des Frühlings und Sinnlichkeit strahlen sie schon gar nicht aus. Vielleicht schmecken diese Dinger sogar, keine Ahnung, probiert habe ich sie nicht und werde ich sie nicht. Nein, diese Erdbeeren sind vollkommen reizlos. Was haben die hier bei diesem immer noch kühlen Schmuddelwetter und an diesen immer noch zu kurzen Tagen zu suchen? Das ist ja wie ein Pinguin in der Wüste!

Protest! Ich bin dagegen. Und wenn ich mich dafür auch als verstaubt, spießig (das DLS Parteibuch lässt grüßen), konservativ oder gar reaktionär beschimpfen lassen muss, Erdbeeren im Februar finde ich voll Scheiße. Und davon lasse ich mich nicht abbringen.

6Feb
2006

40+ 4-Four

Früher oder später mussten diesen Fragen hier auftauchen. Nenne … . Aber dieser kleinen Aufforderung von Rosmarin zu einer willkommene Ablenkung, folge ich gern. Grübel, grübel, was ist also die passende Antwort. So passt es in etwa:

4 Jobs, die ich hatte
Betreuer in einer Spiel- und Lernstube
Praktikant im Sozialdienst eines Knasts
Anwendungsentwickler
Leiter eines IT-Trainingszentrum

4 Filme, die ich mir immer wieder ansehen kann
Die Reifprüfung
Es war einmal in Amerika
Lili Marleen
Short Cuts

4 Plätze, an denen ich gelebt habe
Kassel
Söhrewald
Marburg
Frankfurt

4 TV-Sendungen, die ich liebe
Handball live im DSF
Tatort
… der Rest ist unerträglich

4 Plätze, an denen ich Ferien gemacht habe
Arizona
British Columbia
Victoria
Hawaii

4 meiner Lieblingsspeisen
Green Curry
Yellow Curry
Rouladen
Spinatlasagne

4 Seiten, die ich täglich besuche
spiegel-online.de
n-tv.de
handball-world.com
google.de

4 plätze, an denen ich jetzt lieber wäre
Ko Similans
Kauai
Gomera
Sydneys Bondi Beach

4 Fänger, die das jetzt weitertreiben sollen
(falls noch nicht dort angekommen):
Alpengroupie
Argwöhnische Eheweib
Blütenluder
Kriegsgöttchen

5Feb
2006

Namenswechsel

Wenn eine gute alte Bekannte nach über zehn Jahren der Bekanntschaft plötzlich still und leise heiratet, dabei in ihrem zart gehobenen Alter auch den Namen wechselt und dieser neue Name so geartet ist, dass ich nachdenken muss, wie er denn ausgesprochen wird, dann ist es doch völlig verständlich, dass ich meine, mich verwählt zu haben, wenn sich diese alte Bekannte dann auch noch am Telefon mit ihren neuen Namen meldet. Oder?

(Aber, wenn man sie dann wieder erkannt hat, ist es wirklich schön mit ihr zu schwätzen.)

3Feb
2006

Mein Bankraub

Am Anfang des Monats wagt man ja einen Blick auf den Stand des Girokontos. Was ich da gestern erblickte sah mager aus. Klar für den normalen täglichen Bedarf wird es schon reichen. Aber den ersehnten Sportwagen, die neue Heimkinoanlage, die Profidigitalkamera oder der Besuch bei dem Luxuscallgirl war damit wieder nicht möglich. Immer nur dem Gewöhnlichen zu frönen ist doch auf Dauer frustrierend. Um dies zu ändern, beschloss ich eine Bank zu überfallen.

Es war Donnerstag, die Sparkasse hatte länger auf, also lies sich das gut auf dem Heimweg erledigen. Außerdem war mir bekannt, dass der Filialleiter an diesem Tag immer etwas länger bleibt, weil er ein Verhältnis mit der stellvertretenden Abteilungsleiterin seiner Kreditabteilung hat. Diesem spießigen Typ, diesem ach so lieben Familienvater mit drei Kindern, Pudel und Häuschen im Grünen und Kredittussi wollte ich schon immer zeigen, wo der Hase lang läuft.

Ganz entspannt bin ich dann zu Woolworth und habe mich dort ausgerüstet. Eine Damestrumpfhose, ein Bundeswehrparka und eine Plastikpistole. Die Strumpfhose war etwas eng, aber die Aktion sollte schnell über die Bühne gehen, deswegen hat mir das nicht so viel ausgemacht. Nachdem ich meine Überfallkluft angelegt habe, habe ich mich unauffällig im Foyer der Sparkasse auf die Lauer gelegt und abgewartet, dass die Angestellten die Sparkasse verlassen.

Durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver gelang es mir, als die letzten Mitarbeiter die Schalterhalle verließen, dort hinein zu kommen. Wie erwartet, hörte ich Stimmen aus dem Büro des Filialleiters. Er erklärte gerade der Kredittussi, dass er sich dieses Jahr bestimmt scheiden lassen wolle. Sie schien ihm nicht wirklich zu glauben und ich erkannte sofort, dass dies ein Vorteil für mich sein könnte. Mit martialischem Getöse stürmte ich das Büro. Beide zuckten zusammen. Mann hat der Spießer jämmerlich geschaut, als ich mich vor ihm aufrichtete und ihm meine Plastikpistole unter die Nase drückte. Richtig gezittert hat der und ich kam mir vor wie Robert de Niro in seinen besten Streifen.

Die Kredittussi hatte sich schnell vom ersten Schreck erholt und schien sogar gefallen an der Aktion zu haben. Irgendwie kam ich richtig gut bei ihr an und es war ja auch klar, dass bald die Kohle nicht mehr beim Filialleiter war, sondern bei mir. Sie machte sogar den kooperativen Vorschlag, ihren Chef mit Thesaband zu fesseln. Ich mag Fesselspiele, raunte sie mir mit einem Augenaufschlag zu. Da habe ich sie einfach machen lassen, während er immer wieder beteuerte, dass er das nie von ihr erwartet hätte. Den Schotter habe ich dann in zwei Woolworthtüten gepackt, weil das so schön unauffällig in der Fußgängerzone ist. Ich hatte ja gehofft, dass mehr dabei rumkommt, aber bei einem ersten Bankraub sollte man vielleicht nicht so anspruchsvoll sein.

Das war stark, säuselte bei meinem Abgang die Kredittussi und steckte mir ihre Handynummer zu. Eine knappe Stunde später rief ich sie an. Unkompliziert und direkt schlug sie ein Treffen in einem recht noblen Hotel vor. Ich dachte, warum nicht, einfach spontan sein und etwas von der Kohle in den Woolworthtüten in eine Hotelsause investieren. Wir trafen uns also und hatten auch erstmal ordentlich Spaß miteinander. Nur hörte meine Freude auf, als ich kurz im Badezimmer war. Danach war das Weibsstück nämlich weg und die Woolworthtüten auch. Glücklicherweise hatte ich das Zimmer schon beim Kommen gezahlt, sonst hätte das Monatsbudget jetzt sehr empfindliche Lücken. Frauen sind doch nicht immer Wesen, denen man so grenzenlos vertrauen sollte.

Apropos Frauen. Als ich dann sehr spät nach Hause kam, musste ich mir noch irgendeine unglaubwürdige Geschichte ausdenken, warum es denn so spät wurde, was dann noch zu langwierigen Diskussionen führte. Wahrscheinlich ist es auch ratsam sich jetzt eine neue Bank zu suchen. Letztendlich bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich so eine Aktion wiederholen werde. Dennoch bedauere ich es nicht, Svashtaras Rat gefolgt zu sein, ein wenig aus der Langeweile auszubrechen.

1Feb
2006

Über Knackärsche, Silikon und Apothekenmännchen

Trotz ausgesprochener Meckerstimmung bedingt durch die Ankunft im Alltäglichen, finde ich mich mit den Gleichgesinnten irgendwo in der urbanen Kneipenwelt wieder. Das Zeitgefühl hebt sich in einer solchen Runde erstaunlich schnell auf. Der erschlossene Themenreigen zeichnet sich durch ein breites Spektrum aus und jeder läßt gern den anderen an seinen Erfahrungsschatz teilhaben.

Der hier zum Wichser geadelte brilliert mit seinem Kenntnisreichtum über Unterhaltszahlungen und deren Risiken und Nebenwirkungen an Thaifrauen. Und plötzlich wird dann der Silikonexport nach Thailand analysiert. Obwohl ich wirklich kein Großtittenfan bin, versuche ich natürlich dabei sachlich zu bleiben, immerhin könnten sich daraus Alternativen der Erwerbtätigkeit entwickeln. Silikon führt zu Latex und daher wird die alte Planung einer Latexperformance einer der Teilnehmerinnen wieder aufgenommen.

Dann wird versucht, mit gemeinsamen Kräften zu klären, welche sexuelle Veranlagung die Turnlehrerin der ehemaligen Frau M. hat. Naja, heutzutage würde man wohl Fitnesstrainerin oder Bodystylistin sagen. Aber da ich gerade mit dem Kürzel TBD die lokalen Kleinstpolitiker bei der Ortsbestimmung verwirrt habe, bin ich vorsichtig mit dem Streuen angelsächsischer Ausdrücke und bleibe lieber beim traditionellen Sprachgebrauch. Zurück also zur Turnlehrerin, deren Veranlagung wir doch nicht klären können, da sich Spatzel irgendwo in der Türkei versteckt, aber des Geadelten Anmerkung, dass solche Distanzen pragmatischen Einschränkungen unterliegen, findet allgemeine Zustimmung. Wenigsten kann an einzelnen Fällen belegt werden, dass auch Vollemanzen Interesse an der Eroberung von Knackärschen haben. Nebenbei beweist die ehemalige Frau M. ihre Toleranz, indem sie ihre Legende als Jüngerin der linken Aktivistin Charlotte akzeptiert.

Und da gerade Kontaktmanagement diskutiert wird, plaudert E2 über ihre Freundin mit den 200 selbstverständlich jüngeren Lovern und dem älteren verehrenden Apotheker. Hier zeigt sich, dass das städtische Soziotop gemeinsame Schnittstellen aufweist. Ich kann einen visuell aufklärenden Beitrag zum Apothekenmännchen leisten, da ich ihm vor Jahren tatsächlich leibhaftig gegenüber stand.

Selbstverständlich sind in solcher Runde auch literarische Themen gefragt. Mittlerweile bin ich der Empfehlung der ehemaligen Frau M. nachgekommen und habe Einsfuffzig in die Zeitschrift Heim und Welt investiert. Bei der Gelegenheit habe ich auch einen kurzen Blick in die Gala geworfen, die von einer anderen Heldin des Forums als Männer disqualifizierend eingestuft wurde und im gleichen Regal feil geboten wird. Ich frage mich jetzt, ob die Gala Weibs qualifizierend ist. Die Heim und Welt werde ich auf jeden Fall lesen, wenn mich keiner dabei sieht, da der literarische Wert womöglich doch nicht so einfach verifizierbar ist (kleine und größere Peinlichkeiten sollte man vielleicht besser verschweigen). Intellektuelle Erkenntnisse aus der Lektüre gebe ich gegebenenfalls zu einem spätern Zeitpunkt bekannt.
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ライブチャット 素人 (Gast) - 6. Dez, 03:25
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Oliver (Gast) - 14. Aug, 11:46
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...so sieht's aus. Ein paar Bilder aus'm Schlachthof...
heldentenor - 16. Sep, 17:43
ich glaube, dies ist...
ich glaube, dies ist ein veganerblog hier. gestern...
rosmarin - 31. Jul, 19:52
ok.... ich hab in meiner...
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rosmarin - 23. Jul, 01:05
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